Eines der ersten Anzeichen für einen beginnenden Hörverlust ist, dass Betroffene den Fernseher immer lauter stellen. Doch oftmals hilft das nicht. Denn die erhöhte Lautstärke bedingt nicht unbedingt ein besseres Verständnis. Die Wahrnehmung von Tönen hängt nämlich von zwei Faktoren ab: zum einen von der Lautstärke, zum anderen von der Tonhöhe. Erst beides zusammen ergibt das, was wir an Geräuschen wahrnehmen können.
Wahrnehmung ist so individuell wie ein Fingerabdruck
Tonhöhe und Lautstärke sind dabei aber keine physikalischen, sondern physiologische Größen. Das heißt, dass die Wahrnehmung der Töne von jedem einzelnen Menschen und seinem individuellen Empfinden abhängt. Aus diesem Grund kann auch nur ein Hörakustiker Menschen mit Hörminderungen wirklich helfen.
Zuerst sind keine hohen Töne mehr zu hören
Wenn der Hörverlust beginnt, dann lässt meist das Hören in den hohen Frequenzen nach. Mehr Lautstärke am TV verbessert die Verständlichkeit nicht. Es dröhnt eher und überlagert die sowieso nicht gut zu hörenden höheren Frequenzen – und diese sind für die Deutlichkeit und Verständlichkeit zuständig. Mit einem Hörgerät werden nur die vom Hörverlust betroffenen Bereiche im Ohr verstärkt. Wer einfach die Lautstärke immer höher drehe, der riskiert zudem eine weitere Verschlechterung des Gehörs. Die Sinneszellen im Innenohr, die noch vorhanden sind, werden dauerhaft strapaziert und in Mitleidenschaft gezogen. Sind diese Zellen erst einmal geschädigt, regenerieren sie sich nicht.
Ein Hörverlust ist schleichend
Da ein Hörverlust meist schleichend geschieht, raten die Experten des Verbandes Pro Akustik ein regelmäßiges Hörscreening. Diese Hörtests sind meist kostenlos. Das Ergebnis liegt meist schon nach einer Viertel Stunde vor. Da ab dem 50. Lebensjahr das Gehör nachlassen kann, sollte jeder, der die 50 Jahre überschritten hat, einmal im Jahr zum Hörtest.
Weitere Informationen erhalten Sie bei den Mitgliedern unseres Verbandes. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
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